Die Mitgliederversammlung der FDP Rapperswil-Jona hat gestern die Zustimmung zu den vier Vorlagen der Bürgerversammlung vom 12. März beschlossen. Einstimmig und unbestritten war die Abstimmung zur Erweiterung der Schulanlage Wagen. Enthaltungen gab es beim Projektierungskredit von 350'000 Franken für die Sanierung des Neubaus des Schulhauses Burgerau. Bekanntlich genügt der Bau den heutigen Ansprüchen insgesamt nicht mehr und es ist dem Baudepartement klar, dass dieses Gebäude irgendwann einem Neubau weichen muss. Einige Mitglieder fragten sich deshalb, wieso man nicht gleich eine umfassende Lösung projektiere, statt bloss eine teure Zwischenlösung für 4 Millionen Franken.
Der erster Rahmenkredit von 2'025'000 Franken für die Ortsplanrevision wurde ebenfalls kritisch beleuchtet. Erstens wird dieser Kredit mit einer satten Ungenauigkeit von +/- 25 Prozent beantragt, was im Klartext wohl heisst, dass dieses erste Paket 2,5 Millionen Franken kosten wird. Zweitens wird nicht aufgeführt, wie teuer dann der noch zu beantragende Ergänzungskredit für das Arbeitspaket 2 zu stehen kommt. Angesichts der vielen Aufstockungen im Baudepartement fragen sich manche Mitglieder, ob sich das Baudepartement nicht zu stark auf externe Fachleute abstütze, statt das eigene Personal einzubeziehen.
Uneingeschränkte Zustimmung fand der Nachtrag zur Gemeindeverordnung, welcher die Pariser Klimaziele in der Gemeindeverordnung verankert. Die wesentlichste Änderung zum Antrag aus der letztjährigen Bürgerversammlung betrifft den Zeitpunkt der Realisierung von Netto-Null. Statt bis 2040 schlägt die Stadt im Einklang mit dem Bund und Paris 2050 als Zieljahr vor, was, wie Energiespezialist Ernst Uhler ausführte, immer noch ein sehr ambitioniertes Ziel ist. Gemäss Ernst Uhler verbraucht die Gesamtbevölkerung von Rapperswil-Jona heute noch jährlich 7 Millionen Liter Heizöl und das Äquivalent von 20 Millionen Liter Erdgas. Diese fossilen Energieträger müssen innerhalb von 30 Jahren vollständig durch erneuerbare ersetzt werden.