Überfälliger Kurswechsel – aber handwerklich ungeschickt
Die FDP Rapperswil-Jona begrüsst grundsätzlich, dass der Stadtrat die Reissleine zieht. Dass der Rückzug allerdings nur eine Woche vor der Bürgerversammlung erfolgt, ist Ausdruck einer späten Einsicht und handwerklich ungeschickt. Diese Kurzfristigkeit schafft Verunsicherung bei Bevölkerung, Schule und Planern – und sie wäre vermeidbar gewesen.
Konsequente Haushaltsdisziplin ein ständiges FDP-Anliegen
Die FDP setzt sich nicht erst seit Anfang 2025 dezidiert für einen haushälterischen Umgang mit den finanziellen Ressourcen der Stadt ein. Wir haben wiederholt darauf hingewiesen, dass Grossinvestitionen nur in einem klaren finanziellen Rahmen verantwortbar sind – mit Priorisierung, Etappierung und Kostendächern.
Zu hohe Investitionen waren seit Monaten offensichtlich
Das Burgerau Projekt war in der vorliegenden Grössenordnung überdimensioniert und zu teuer – das war seit Monaten klar. Die kommunizierten Kosten sprengten angesichts der Finanzlage jeden vernünftigen Rahmen. Die FDP hat deshalb bereits vor dem heutigen Entscheid die Rückweisung der Vorlage mit dem Auftrag zur Kostenreduktion und Projektoptimierung beantragt.
Rechtliche Klarheit jetzt – insbesondere zu Wettbewerb und Planer Leistungen
Offen ist, welche juristischen und finanziellen Konsequenzen der kurzfristige Rückzug nach sich zieht – insbesondere gegenüber dem Gewinner des Architekturwettbewerbs und den beteiligten Planern. Die
FDP verlangt vom Stadtrat Transparenz über allfällige Verpflichtungen sowie eine saubere, rechtssichere Projekt-Neulancierung, die das Siegerprojekt als Grundlage nutzt und gezielt verschlankt.
Führungsaufgabe des aktuellen Stadtrats – keine «Altlast»
Der neue Stadtrat ist seit acht Monaten im Amt. Er hätte deutlich früher zur Erkenntnis gelangen müssen, das Vorhaben zu redimensionieren – spätestens als klar war, dass Reserven sinken und laufende Ausgaben steigen. Das Burgerau-Dossier ist keine «Altlast»; es ist eine Führungsaufgabe des aktuellen Stadtrats, die nun entschlossen und professionell anzugehen ist.
Vertrauensschaden – und wie man ihn behebt
Das Team um Stadtpräsidentin Barbara Dillier verliert mit diesem späten Manöver an Vertrauen in seine Handlungs- und Urteilsfähigkeit. Dieses Vertrauen lässt sich nur durch rasches, konzises und transparentes Handeln zurückgewinnen: mit einem klaren Fahrplan, einem schlanken Raumprogramm (Mehrfachnutzungen statt Doppelspurigkeiten) und einem verbindlichen Kostendach für die überarbeitete Vorlage.
FDP fordert Aussprache – und bietet Hand für den Neustart
Die FDP fordert eine zeitnahe Aussprache mit allen Ortsparteien und den betroffenen Anspruchsgruppen, um Eckwerte für die Neuausrichtung festzulegen: Wir sind bereit, den Prozess der Neulancierung tatkräftig zu unterstützen – damit Rapperswil-Jona rasch zu einem tragfähigen, bezahlbaren und mehrheitsfähigen Schulhaus Burgerau kommt. Weiter empfiehlt die FDP, Wettbewerbe in Zukunft nicht nach dem «Wunschzettelverahren» auszurichten, sondern ausgehend vom Grundbedarf und einem klaren Kostendach.
Zitat Marco Steg, Präsident FDP Rapperswil-Jona:
„Bildung ist unbestritten zentral – aber sie verlangt auch finanzielle Vernunft. Jetzt braucht es ein schlankes, funktionales Projekt mit klaren Kostenlimiten und einem professionellen Vorgehen, das Vertrauen zurückbringt.“
Kontakt für Rückfragen:
Marco Steg, Präsident FDP Rapperswil-Jona
T: 079 423 01 43
M: marco.steg@fdprj.ch